Abtreibungsüberlebende
Dieser Begriff umfasst alle Kinder, die direkt oder indirekt von Abtreibung bedroht waren, aber überlebten.
Man unterscheidet drei Hauptgruppen von sog. Abtreibungsüberlebenden:
1. Kinder, die ihre eigene Abtreibung oder einen Abtreibungsversuch überlebten.
2. Ferner Kinder
- die als Zwilling bei der Abtreibung übersehen worden sind
- die aus einer In-Vitro-Fertilisation stammen und diese überlebten
- die abgetrieben worden wären, wenn ihre Eltern die Möglichkeit dazu gehabt hätten oder schneller dazu entschlossen gewesen wären
- deren Eltern überlegten, ob sie „erwünscht“ sind und leben sollten oder „unerwünscht“ und deshalb abgetrieben werden sollten
- deren Eltern ihnen sagten, sie hätten sie besser abgetrieben
- die in Ländern mit hohen Abtreibungszahlen aufgewachsen sind
3. Kinder, die in Familien geboren wurden, in denen Geschwister abgetrieben wurden.
Die Leiden der Abtreibungsüberlebenden sind tiefsitzend und mannigfach.
Mögliche Symptome sind:
Abtreibungsüberlebende fühlen sich schuldig, dass sie leben (während ihr Geschwister bzw. ihre Geschwister durch Abtreibung ums Leben gekommen sind). Sie neigen zu ausgeprägten Minderwertigkeitsgefühlen, leben angstvolle Bindungen und Beziehungen. Sie leiden unter Wut, Existenzängsten, Selbstzweifel und Misstrauen. Sie empfinden Abneigung gegenüber Kindern, leiden oftmals unter Süchten und Suizidgedanken.